Dienstag, 20. April 2010

hoch-geschaukelt / great swung


Because last time requested – for an english version please scroll down :)

Trübe der Morgen ein wenig aufgelockerter der Nachmittag.
Zu meiner linken eine Tasse, gefüllt mit ukrainischem Kräutertee. Vor mir der freie Blick in einen prächtigen Frühlingsgarten. Die Kirsche blüht, die Narzissen sprießen aus dem Boden. Beim Öffnen des Fensters kommt mir ein wohliger Frühlingsduft entgegen. Aus den Lautsprecherboxen tönt Musik aus Zambia in Schleife. Um ehrlich zu sein, ich verstehe kein Wort. Und doch berührt mich dieser Song irgendwo sehr tief. Erinnerungen. Ist das die Macht der Musik?
Das Wetter wechselt und mit ihm meine Stimmung. Von der Wärme des Wochenendes ist nichts mehr übrig, kalt ist es wieder, unangenehm. Zweieinhalb Wochen, 17 Tage, bin ich heute aus Afrika zurück, aus einem Urlaub der mich unglaublich geprägt hat. Meinen Charakter aufs Neue geformt. Veränderungen, die ich von einem 5 Wochen Urlaub nicht erwartet hätte.

Bin ich schon wieder angekommen? Vielleicht ja, vielleicht nein. Möglicherweise ist diese Frage auch überflüssig – ich lebe. Treffe mich mit Freunden, gehe auf Parties, studiere, arbeite und telefoniere viel.
Ich bin erwachsen geworden. Langsam und schleichend, kaum bemerkt.

Löse mich von inneren Zwängen. Meine Weltsicht verändert sich täglich. Was hat Bestand? Garantien gibt es nur auf Produkte im Supermarkt, und die sind auch nur befristet.

Noch immer kann ich mir die afrikanische Gelassenheit bewahren. Den unkomplizierten Blick auf die Dinge. Das Lebensgefühl.

Deutschland – Sicherheitsfanatisch. Ein Bsp.dass ich heute im Studium hörte ließ mich nur den Kopf schütteln. Um die Genehmigung zum Bau eines Kindergartens zu bekommen, mussten an die Türen bestimmte Klemmen angebracht werden, so dass sich die Kinder nicht die Finger einquetschen können. Schade, dass man vergaß auch die Seite mit den Scharnieren zu bedenken, denn gerade da klemmte sich ein Kind dann doch den Finger. Und de Konsequenz? Alle Türen wurden mit Dämpfern nachgerüstet!!!!!
Ein Sicherheitswahn der uns irgendwann noch einmal das Genick bricht. Und wie wenig wir die Dinge in der Hand haben, sehen wir ja nun mit der Luftraumschließung über weiten teilen Europas. Ich danke dem Vulkan Eyjafjella – und Gott – dass er uns daran erinnert, nicht allmächtig zu sein!
Alles will der Mensch kontrollieren, und besonders der Westeuropäer der sich Probleme schafft wo gerade (eigentlich) keine sind.

Und ich? Bin irgendwo dazwischen. Zwischen den Welten. Aber meine Herz...ist in Afrika.

english version:

Dim the morning, bulked the afternoon.
To my left hand, a cup filled with herb tea from the ukraine. My eyes having a free gaze at the georgeous spring-garden. The cherry tree shines with its white blossom, the narcissi sprout up in the air. Opening the window, a fine, comforting spring fragrance faces me. The music player is playing zambian music in a circle. To be honest, I don´t understand a word. But still it touches me somewhere deep inside. Memories. Guess, thats the power of music, isn´t it?
The weather changes, so my mood does. The warmth of the last weekend is gone, its cold, uncomfortable again.
Two and a half week, 17 days – I am back from Africa now. Back from a holiday, which put me into a different shape in an unbelievable way. It changed my character, as I wouldn´t have expected a holiday to do so.

Am I back here in Germany? Maybe yes, maybe no. Possible, that this is a dispensable question – I live. Meeting friends, going out for party, studying, working and a lot of time spent on the phone.
I´ve been grown out of my children shoes. Slowly and creeping, hardly recognized. Call me grown-up now.

I disengage myself from inner necessities. Daily, my view of the world is changing. What is of continued existence? We only get a guarantees on products from the market, and even those are just limited in time.

I´m still feeling the african calmness. The uncomplicated - down-to-earth – view on the things. Feeling of living!

A short example out of my studies. Germany is so fanatic about security. To get the approval for building a kindergarden, the responsible department said, there must be a special mechanism on the door, so that the small children won´t crimp their fingers into it. So they did. But it hapenned, that one child still crimp its finger on the side of the door with the butt hinge. The consequnece was to furnish every single door with a special damper, so that the doors won´t close down fast.
Thats the German paranoid sense of security - which one day will break our necks. How less we can control the things, we still see with the closing of the air space in many areas above europe these days!
Thanks to the vulcan „Eyjafjella“ and thanks to God for reminding us, that we are NOT almighty!
Everything the human being wants to control, especially the west europeans, which are creating problems, where are actually none.

And me? I am in between. Between the worlds. But my heart ...is in Africa.