Während meiner Zeit vor zwei Jahren in Südafrika, besuchte ich Anfang April eine Woche Kapstadt. Auf einem Spaziergang durch die Stadt mit einem Freund besuchten wir auch eine Kirche. Die Tür stand offen, wir traten ein. Und es verwundert nicht, dass wir uns auch ohne Esel ein wenig wie Jesus damals fühlte. Zur Rechten und zur Linken waren wir plötzlich mit Palmzweigen umgeben, Zweigen von der echten Palme – die in all den Jahren meines Kindergottesdienstes natürlich nicht vorhanden waren.
Gerade vor zwei Wochen lag ich noch recht entspannt unter weit ausufernden Palmenzweigen mit einer herrlichen Sicht auf den Lake Kariba, an der Grenze zwischen Zambia und Zimbabwe. Die Sonne schien mit großer Intensität und ich hätte gut jemandem in der Palme vertragen können, der ab und an ein wenig wedelt. Es sind erstaunliche Bäume, diese Palmen. Und wenn ich heute in der Losung lese, Palmsonntag, werden all diese Erinnerungen wach, die sich durch mein Leben ziehen, bis heute.
Gern möchte ich zurückgehen in jene Kirche, in der ich unter Palmenzweigen hindurch schritt. Möchte Jesus (symbolisch) näher sein auf seinem Weg zum Kreuz. Mitgehen. Unter wedelnden Palmenzweigen in eine Woche der Stille schreiten. Still sein. Zur Ruhe kommen. Mitfühlen. Nachempfinden.
Das wünsche ich mir und Euch. Das wir zur Ruhe kommen in der Karwoche. Uns besinnen. In uns gehen und wieder ganz neu erfahren und erleben, was Jesus für uns am Kreuz getan hat. Und das wir mit den Erkenntnissen daraus neue Kraft schöpfen, ungeebnete Wege zu gehen. Das Leben neu anzupacken um dort wirken zu können, wo wir gebraucht werden.