Nur über den heutigen Tag kann ich ein ganzes Buch schreiben. Da fällt mir ein, vielleicht sollte ich mal wieder TAGEbuch schreiben. Ja, ein Tag = ein Buch.
Es ist der Geburtstag meiner Mutti - an dieser Stelle Herzlichen Glückwunsch und Gottes Segen!!! - die ich gerade auch am Telefon hatte - wow, wie lange habe ich nicht mehr telefoniert? So richtig telefonischer Austausch - das dürfte Anfang März gewesen sein... .
Aber nun gut - heute im Kindergarten habe ich wieder viele Geschichten von Kindern und ihren Lebensumständen gehört die mich doch sehr bewegt haben. Sie führen mir mein privilegiertes Leben, meine gelebte Kindheit so sehr vor Augen, weil viele von ihnen gerade diese eben nicht haben. Außerdem konnte ich mit zwei Elternteilen sprechen und somit quasi zwei Termine für Familienbesuche vereinbaren worüber ich sehr sehr dankbar bin. Als ich diese Idee aufbrachte machte man mir nicht viel Hoffnung, dass die Eltern dem zustimmen würden. Doch heute waren sie mir gegenüber sehr aufgeschlossen -ich bin sehr gespannt. Ich möchte wenigstens das mir Mögliche für sie versuchen.
Als ich nach Hause kam hatte ich nen Anruf vom Klemptner - nach dem ich mich nun drei Monate mit spärlich fließendem heiß Wasser herumgeplagt habe - und ein ständiges Hinterherrennen und unglückliche Umstände ein Beheben dessen verhinderten - machte ich nun erneut mal ein bisschen mehr Druck (ach ich bin einfach immer noch zu dezent und freundlich) - und plupps, nach drei Stunden guter Arbeit habe ich nun richtig viel heißes Wasser - nur die Dusche wird wohl nie gefixt werden können - das ist nach wie vor unschön.
Währenddessen kam meine neue Bekanntschaft Nokuphila vorbei ( sie stand gestern einfach vor meiner Tür und wollte mich mal besuchen - was ne Überraschung!!) - sie langweile sich (hierrüber gibts ne neue Geschichte zu erzählen) - und dann saß sie vor meinem Laptop, schaute einen Film, währenddessen ich hier und da durch die Wohnung rannte und versuchte eins nach dem anderen zu regeln. Wiederum dezent musste ich sie dann vor die Tür setzen, weil ich mich noch mit nem Freund verabredet hatte.
Es war schon dunkel (17:30Uhr) und wir saßen vorm Eingangsgitter meines Wohnhauses als ich, ich kann es kaum glauben - Jean sehe. Er wohnt ja jetzt in Johannesburg (8h Busfahrt) - und da guckt er einfach so um die Ecke! Boah ich hab mich so gefreut! Jean - er war der erste richtig gute Freund hier, ich hab ihn so lange nicht gesehen - nach den letzten Telefonaten die Freundschaft schon abgeschrieben - da steht er plötzlich vor mir. Und ja, ich habe Tränen in den Augen.
Aber die vielleicht auch wegen O., mit dem ich vor jenem Tor saß und der mir erzählte, dass er seit einigen Wochen auf der Straße lebt, keinen Sinn mehr im Leben sieht und mit einem one-way Ticket verschwinden möchte. Ich weiß nicht ob ich ihn wiedersehen werde. Mir fehlten die Worte.
Noch am Wochenende war ich bei Freunden aus der Gemeinde eingeladen, 30Minuten Autofahrt von Durbans Innenstadt. Sie wohnen in einem Sicherheitsdorf - 200 Häuser, umgeben von einem doppelt geschützten Zaun, der sie vor Einbrechern schützen soll und ihnen ermöglicht, ohne direkten Zaun und Alarmanlage vorm Haus zu leben und den Kindern auf der Straße ein unbeschwertes Spielen schenkt (oder eher den Eltern die Unbeschwertheit schenkt). Wir waren zusammen am Shongweni Staudamm und sind auch Kanu gefahren - am Sonnatg nach dem GoDi hier waren wir dann mal wieder im Aquarium und ich zum ersten Mal bei der Delphinshow. Sehr sensationell - man kann hier echt alles nebeneinander haben.
Und meine Kinder im KiGa , die gerade die Reptilienarten kennen lernen, können all die Reptilien, die in einem Raum beim Aquarium ausgestellt sind (der Wahnsinn!!!), nicht einmal live sehen - sie können die 2,50€ nicht zahlen. 125€ trennen die Kinder von einem Erlebnis, dass ich mit meiner Jahreskarte täglich haben kann.
Mein Fazit für heute? Ich sollte wieder mehr mit Deutschland telefonieren.
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