Es war im August des letzten Jahres, ich kam aus Südafrika. Ich hatte mit Menschen aus Ruanda zusammengelebt, gearbeitet, gelacht, geweint, bin an meine Grenzen gestoßen. Geschichten, Erlebtes was sie zu erzählen gehabt hätten, darüber wurde lieber geschwiegen. Meine Rückkehr begann mit der intensiven Lektüre von Literatur über Ruanda – erschreckend, schockierend, nicht nachvollziehbar. Noch heute bin ich dankbar, mich erst im Nachhinein damit auseinandergesetzt zu haben. Wie wäre ich sonst wohl mit den Menschen unbewusst umgegangen?
„Kuchen backen in Kigali“ ist nun ein Buch, dass ich gestern ausgelesen habe, was mich ein wenig versöhnte. Versöhnte mit dem Gelesenen über den Völkermord, da es von dem Leben erzählt, wie es weitergehen kann, der Blick nach vorn, der doch stets nie das Vergangene vergisst.
Inspirierend, wie eine Frau durchs Kuchen backen und Tee trinken, durch ihre Willkommen heißende Art und stets offene Tür, zur Seele des Wohnblockes wird. Wie sich sich selbst im Prozess befindet, ihr Leben und ihre Erfahrungen reflektiert.
Ein Buch, das Mut macht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen