Es ist Sonntagabend. Ich sitze im Kirchenbüro bei den Meyers in Umbilo und genieße die Ruhe, die mir hier zuteil wird. Heute morgen war ich hier schon mit Mama Lilian im Gottesdienst – der unter anderem auch die Segnung von Lehrern und Schülern beinhaltete, so zum Start des neuen Schuljahres. So wurde auch ich unter den besonderen Segen Gottes gestellt, da ich ja nun „teacher“ bin.
Den Nachmittag habe ich mit Kommunikation zur Außenwelt verbracht und später war ich noch in einem kleinen Gottesdienst in der Deutschen Schule von Durban, wo auch Sven, der Sohn von Meyers nun in die erste Klasse geht.
Die Gegend ist der Wahnsinn, noch immer Durban und doch 3-4°C Unterschied. Die Besiedlung ist recht spärlich, und so viel grün wie dort hab ich in den letzten zwei Wochen selten zu Gesicht bekommen. Eine herrliche Aussicht und ein Traum für jeden Schüler.
Vor Ort habe ich außerdem viele nette, deutsch sprechende Menschen getroffen, die mir sehr offen entgegen gekommen sind. Es waren schöne Unterhaltungen, die mich wenig Anstrengungen kosteten beim Zuhören und ich habe diese lockere Kommunikation, nicht nach jedem 10. Wort suchen müssen, sehr genossen. Außerdem habe ich dabei viele neue Gedankenanstöße bekommen, das ist auch großartig.
Mir wurde aber auch bewusst, dass es mir schwer fallen würde, dort so sehr in der Natur zu leben – ich hätte zu viel Zeit zum Nachdenken würde noch vielmehr zu mir selbst kommen und merke, dass ich dazu derzeit noch nicht bereit bin. Oder ist es etwa viel mehr so, dass ich es eigentlich brauchen würde und deswegen so emotional auf das reagiere, was ich gerade eben einfach nicht habe?
Mein Start ins Wochenende begann damit, dass mir am Nachmittag, beim ersten richtigen Besuch in der Innenstadt, mein Geld aus der Tasche gezogen wurde. Keine angenehme Situation, doch letztlich hätte mir das so in Deutschland auch passieren können. Also nun gut. Um einiges unangenehmer war der Typ, der in der Nacht um 3:28 Uhr unter meinem Fenster so laut Musik hörte, dass selbst Fenster zu und Ohropax überflüssig wurde. Dazu hupte er eine gefühlte Stunde (30min. Waren es mindestens!) im 10 Sekundentakt (ich hab mitgezählt) – so dass ich einen totalen Nervenzusammenbruch des Nachts erlitt und mir nichts sehnlicher wünschte als eine Knarre mit der ich seine Boxen zerschießen könnte und diesem unerträglichen Lärm ein
Ende zu bereiten. Das Joggen um 5:32Uhr an selbigem Morgen brachte mich dann wieder ein bisschen runter. Umso mehr genieße ich nun hier die Oase. Gestern Nacht bekam ich vorm Schlafen gehen noch zwei Glas Wein zu trinken und den Zuspruch, in zwei Wochen hätte ich mich dran gewöhnt. Nun gut – die Hoffnung stirbt zuletzt! :)
So war mein Wochenende dann doch auch sehr schön, Am Freitag und Samstag war ich wieder im BAT CENTRE mit Jan (Fledermaus Center, nicht wie ich schrieb „schlechtes Center“ [danke Dirk!]) (und wir haben auch Riesenfledermäuse gesehen) - welches sich für mich zu einem noch viel großartigeren Ort entpuppte als ich zuvor annahm! Ein Kulturzentrum mit einer unglaublichen Vielfalt an Zeichnungen, Handarbeiten, Trommeln und eben Kulturprogramm (wir haben eine kleine Einführung bekommen :) ).
Auch waren wir beim Bluff – einem Ort am Strand wo man manchmal Delphine und Haie sehen kann – wir hatten kein Glück, aber gute Unterhaltung. Und ich bin sehr dankbar, dass Jan mich hin und wieder einfach aus diesem Chaosviertel rausholt ... wo ich mich nun langsam auch wieder hinbegeben sollte.
Euch einen guten Start in die neue Woche! Bleibt mir behütet!
1 Kommentar:
Hi Cora, du bist ja recht aktiv beim Bloggen! Gar nicht so einfach in deiner Umgebung, ohne gute Internetmöglichkeiten! (denke ich mir so)!
Und ein sehr schönes Blog ist es auch. Hast du das alles selber so gut drauf? (Naja, warum eigentlich auch nicht?!). Für meine Schwester hab ich das alles übernommen. Schöne Woche dir!
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