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Wohl deutlich mehr als in Deutschland wird hier nun heute der Valentinstag zelebriert. In der deutschen Gemeinde gab es zu diesem Anlass ein Valentinsfrühstück von einigen fleißigen (hauptsächlichen männlichen) Händen zubereitet! Sie haben sich sowohl mit der Dekoration als auch mit dem Essen ein Blümelein verdient. Zu den anderen Bereichen wie Programmgestaltung etc. kann ich leider weniger berichten, da ich für die Kinderbetreuung mit Basteln etc. zuständig war - und mir mal wieder mehr nen Kopf gemacht habe als nötig war. Nun gut. Liegt aber vielleicht auch an der brütenden Hitze. Da es bei Euch ja um einige Grad kälter sein dürfte, habe ich Euch eines von den Ausmalbildern hochgeladen - also nur zu :) Ran ans ausmalen und verschenken - aber vorher nicht vergessen, einscannen und mir schicken. Das schönste Bild wird premiert! :)
Bei so viel Sonnenschein mag ich gar nicht viel schreiben, obgleich es so viel schönes zu berichten gibt! :) Aber da hole ich mir grade lieber einen Sonnenbrand (diesmal siehts peinlich aus - ich hab nen Abdruck von der Sonnenbrile im Gesicht!)
Gestern war ich wieder tanzen - diesmal in nem Reggaeschuppen hier in der Stadt - so viele liebe Leute da - und Jan und ich hatten jede Menge Spaß :)
Auch saß ich gestern noch am Hafen und dort ankerte vor den Kränen doch tatsächlich ein Hamburg Süd Containerschiff! So ließ ich meine Gedanken in die Ferne schweifen - und sendete mit ihm die herzlichsten Grüße nach Hamburg! Sagt mir, wenn sie angekommen sind ;)
Herzlich und voll Sonnenschein
grüßt Euch das kleine Herzelein...
Samstag, 14. Februar 2009
Mittwoch, 11. Februar 2009
Ein bisschen Pie schadet nie
Etwas liegt in der Luft. Gestern schliefen drei Kinder vor ihrem Essen auf den Stühlen ein. Auch ich fand einen so tiefen Mittagsschlaf der mich gar nicht mehr aufstehen lassen wollte. Heute sind nun zwei der Kinder auf meinem Schoß eingeschlafen und Kayembe hat zum Abschied was Feuchtes hinterlassen. Meine Klamotten wechsle ich arbeitstechnisch am Besten nur jede Woche, so voller Sabber und Essenklebe sind sie.
Es gibt Tage, da verbringe ich den ganzen Tag damit, einem Kind nach dem andern die Tränen zu trocknen. Diese Zeit fühlt sich dann weniger pädagogisch gehandelt an, was ja mein eigentlicher Anspruch an meine Arbeit ist. Doch fragte ich mich nun, wo fängt Pädagogik an, wo hört sie auf? Im Grunde genommen ist dieses Tränen trocknen doch der Ausdruck der Basis meines Handelns: Liebe.
Sie weinen, weil sie zu ihrer Mama wollen, wenn sie sich weh getan haben, sich streiten und den Klaps vom Gruppenkollegen selbst verschuldet haben. Wenn sie auf die Toilette wollen oder was immer mir noch verborgen bleibt. Ich schicke sie nicht weg, sondern empfange sie mit offenen Armen – denn ich will ihnen mit all der Liebe begegnen, die einem unschuldigen Kind nur zuteil werden kann.
„Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes.“ Markus 10, 13.
Meine englische Bibel schreibt gar explizit von kleinen Kindern, denen der Weg zu Jesus nicht verboten werden soll.
Was es bedeutet, mit offenen Armen willkommen zu heißen, merke ich zuerst an den Reaktionen der Kinder, die mit ihren Tränen meist zu mir kommen – und darauf aufbauend dann an den Reaktionen einiger Kolleginnen, die mir sagen, ich solle die Kinder nicht auf den Schoß nehmen. Das Schlagen von Kindern ist hier in Südafrika verboten, Eltern, die ihre Kinder schlagen werden in die Schule vorgeladen. Und doch ist es mir im CCC (Children Care Centre) bisher nicht verborgen geblieben. Ich habe darüber bisher mehr als nur eine Diskussion geführt. Aber auch das ist schön – dass die Frauen dafür offen sind und mich um meine Meinung fragen, ja, dass sie mein Feedback über ihre Methoden und Handlungsweisen gar einfordern. Eine andere Art und Weise, wie ich mich mit meinen Fähigkeiten und Beobachtungen einbringen kann (nur zwei der sieben Frauen, die die Kindern betreuen, haben meines Wissens nach eine Ausbildung dazu). Ganz abgesehen davon mache ich jede Menge praktische, pädagogische Erfahrungen mit Kindern, die mir in meinem Studium ja eher verborgen blieben.
Kinder lernen von anderen, sie ahmen die Älteren nach (gerade bei Jason, meinem kleinen „Bruder“ hier kann ich das derzeit sehr gut beobachten – aufgrund meiner Angewohnheit, Zähne putzend durch die Wohnung zu laufen, wird er sich bald mit seiner ersten Zahnbürste ohne Probleme die Zähne putzen können – er macht die Bewegungen mit seinem Finger im Mund schon ganz gut mit :) ). So möchte ich nicht nur zähneputzend Vorbild sein, sondern im Kindergarten mit all meinem Handeln als nachzuahmendes Beispiel voran gehen.
Und nicht zu vergessen: Ein bisschen Pie schadet nie :o)
(weitere Theorien verkneife ich mir hier ;) )
Es gibt Tage, da verbringe ich den ganzen Tag damit, einem Kind nach dem andern die Tränen zu trocknen. Diese Zeit fühlt sich dann weniger pädagogisch gehandelt an, was ja mein eigentlicher Anspruch an meine Arbeit ist. Doch fragte ich mich nun, wo fängt Pädagogik an, wo hört sie auf? Im Grunde genommen ist dieses Tränen trocknen doch der Ausdruck der Basis meines Handelns: Liebe.
Sie weinen, weil sie zu ihrer Mama wollen, wenn sie sich weh getan haben, sich streiten und den Klaps vom Gruppenkollegen selbst verschuldet haben. Wenn sie auf die Toilette wollen oder was immer mir noch verborgen bleibt. Ich schicke sie nicht weg, sondern empfange sie mit offenen Armen – denn ich will ihnen mit all der Liebe begegnen, die einem unschuldigen Kind nur zuteil werden kann.
„Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes.“ Markus 10, 13.
Meine englische Bibel schreibt gar explizit von kleinen Kindern, denen der Weg zu Jesus nicht verboten werden soll.
Was es bedeutet, mit offenen Armen willkommen zu heißen, merke ich zuerst an den Reaktionen der Kinder, die mit ihren Tränen meist zu mir kommen – und darauf aufbauend dann an den Reaktionen einiger Kolleginnen, die mir sagen, ich solle die Kinder nicht auf den Schoß nehmen. Das Schlagen von Kindern ist hier in Südafrika verboten, Eltern, die ihre Kinder schlagen werden in die Schule vorgeladen. Und doch ist es mir im CCC (Children Care Centre) bisher nicht verborgen geblieben. Ich habe darüber bisher mehr als nur eine Diskussion geführt. Aber auch das ist schön – dass die Frauen dafür offen sind und mich um meine Meinung fragen, ja, dass sie mein Feedback über ihre Methoden und Handlungsweisen gar einfordern. Eine andere Art und Weise, wie ich mich mit meinen Fähigkeiten und Beobachtungen einbringen kann (nur zwei der sieben Frauen, die die Kindern betreuen, haben meines Wissens nach eine Ausbildung dazu). Ganz abgesehen davon mache ich jede Menge praktische, pädagogische Erfahrungen mit Kindern, die mir in meinem Studium ja eher verborgen blieben.
Kinder lernen von anderen, sie ahmen die Älteren nach (gerade bei Jason, meinem kleinen „Bruder“ hier kann ich das derzeit sehr gut beobachten – aufgrund meiner Angewohnheit, Zähne putzend durch die Wohnung zu laufen, wird er sich bald mit seiner ersten Zahnbürste ohne Probleme die Zähne putzen können – er macht die Bewegungen mit seinem Finger im Mund schon ganz gut mit :) ). So möchte ich nicht nur zähneputzend Vorbild sein, sondern im Kindergarten mit all meinem Handeln als nachzuahmendes Beispiel voran gehen.
Und nicht zu vergessen: Ein bisschen Pie schadet nie :o)
(weitere Theorien verkneife ich mir hier ;) )
Montag, 9. Februar 2009
Ich hatte viel Kummer in meinem Herzen, aber deine Tröstungen erquickten meine Seele. Ps. 94,19
First of all möchte ich all denen danken, die mir in der letzten Woche so viele liebe, ermutigende, aufbauende aber auch hinterfragende Zeilen geschrieben haben!
Die Tage bei Familie Meyer waren noch sehr aufbauend für mich, so dass ich doch verändert am Sonntagabend wieder hier nach South Beach zurück kehrte. Ich wurde vermisst und umso herzlicher hier wieder aufgenommen.. Was in Anbetracht der Tatsache, dass mir meine Freunde und engeren Bezugspersonen aus der Heimat doch sehr fehlen, sehr gut tat. Im Kindergarten „Children Care Centre (CCC)“ erging es mir ähnlich.
So hat sich nun in der letzten Woche einiges verändert. Seit letzter Woche Montag gehe ich nun den Weg zur Arbeit und nach Haus allein. Solange ich mich sicher fühle ist das in Ordnung – ich habe jederzeit die Möglichkeit die Frauen um Hilfe zu bitten. Mit dieser neu gewonnenen Freiheit fühle ich mich viel besser.
Die Nächte schlafe ich nun auch durch – Freddy erzählt mir dann immer - fast ungläubig dass ich nichts mitbekommen habe – von den lautstarken Begebenheiten der Nacht unter meinem Fenster.
Am Donnerstag habe ich auch den ersten eigenen Schritt zur Begegnung mit gleichaltrigen Einwohnern des Kontinents gestartet und war gestern in meinem ersten Club hier, in dem ich gar schon eine Einführung in verschiedene Tanzstile der unterschiedlichen Völker bekam (die es weiter auszubilden gilt: kongolesisches Tanzen z.B.)
Heute hatte ich die Möglichkeit eine kleine Tour durch die indische Innenstadt Durbans zu erleben, geführt von einem Mitglied der Kirchengemeinde - die Geführten waren eine Gruppe von 25 Studenten aus Hildesheim. Ein schöner Tag. Wieder habe ich eine ganz andere Seite Durbans kennen gelernt und war auch in der, wie man sagt, größten Moschee der südlichen Halbkugel (abgesehen von dem Austausch mit deutschen Gleichaltrigen).
Als ich vorhin allein die Strandpromenade entlang spazierte, kamen mir unter anderem drei Mädels entgegen. Eine von ihnen sang „My Redeemer lives“ - und da musste ich sie einfach angrinsen. Kommen die drei auf mich zu und schauen mir tief in meine „beautiful eyes“ (what colour are those?). Sie wollen sich jetzt solche farbigen Kontaktlinsen kaufen. Gestern lernte ich einen jungen Mann aus Malawi kennen der mir seine Geschichte erzählte. Mir wird bewusst wie sehr ich es liebe, hier mit den Menschen in Kontakt zu kommen – wobei sich das in der Vielzahl auf Flüchtlinge vom ganzen weiten Kontinent erstreckt.
Anhänger um den ANC mit dem jetzigen Präsidenten Jakob Zuma fahren ihre Touren mit lauter Musik durch die Straßen, und werben für ihre Partei. Die Wahlen stehen an – doch ein Datum wird dafür noch nicht bekannt gegeben.
Ein Wandel. Das alte Südafrika soll ein neues werden – und alle Straßennamen sind in letzter Zeit geändert worden. Die Point Road, von welcher meiner Straße hier abzweigt, ist die „Reeperbahn von Durban“. Diese Straße wurde im Zuge der Umbenennung in „Mahatma Ghandi Road“ umbenannt, sehr zum Verärgernis der Inder.
Soweit ein paar Abrisse meines derzeitigen Tage. Mir geht es sehr gut, ich lebe in meiner neu gewonnenen Freiheit richtig auf – und das merke ich nicht nur daran, dass ich anfange mich ungezwungener zu bewegen. Das Wetter hier ist derzeit bombastisch, deswegen werde ich mein Schreiben auf einen freien Abend vertagen müssen.
Wenn ich mich ansonsten mal länger nicht melde, dann seid Euch gewiss, so wie es meist ist: mir geht’s gut – und vor lauter Gut ergehen finde ich einfach keine Zeit für lange Ausschweifungen ;)
Heute gibt’s zwei Bilder, die Euch aus meinem Fenster hier in zwei Richtungen blicken lassen mögen.
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