Montag, 9. Februar 2009

Ich hatte viel Kummer in meinem Herzen, aber deine Tröstungen erquickten meine Seele. Ps. 94,19



First of all möchte ich all denen danken, die mir in der letzten Woche so viele liebe, ermutigende, aufbauende aber auch hinterfragende Zeilen geschrieben haben!

Die Tage bei Familie Meyer waren noch sehr aufbauend für mich, so dass ich doch verändert am Sonntagabend wieder hier nach South Beach zurück kehrte. Ich wurde vermisst und umso herzlicher hier wieder aufgenommen.. Was in Anbetracht der Tatsache, dass mir meine Freunde und engeren Bezugspersonen aus der Heimat doch sehr fehlen, sehr gut tat. Im Kindergarten „Children Care Centre (CCC)“ erging es mir ähnlich.

So hat sich nun in der letzten Woche einiges verändert. Seit letzter Woche Montag gehe ich nun den Weg zur Arbeit und nach Haus allein. Solange ich mich sicher fühle ist das in Ordnung – ich habe jederzeit die Möglichkeit die Frauen um Hilfe zu bitten. Mit dieser neu gewonnenen Freiheit fühle ich mich viel besser.

Die Nächte schlafe ich nun auch durch – Freddy erzählt mir dann immer - fast ungläubig dass ich nichts mitbekommen habe – von den lautstarken Begebenheiten der Nacht unter meinem Fenster.
Am Donnerstag habe ich auch den ersten eigenen Schritt zur Begegnung mit gleichaltrigen Einwohnern des Kontinents gestartet und war gestern in meinem ersten Club hier, in dem ich gar schon eine Einführung in verschiedene Tanzstile der unterschiedlichen Völker bekam (die es weiter auszubilden gilt: kongolesisches Tanzen z.B.)

Heute hatte ich die Möglichkeit eine kleine Tour durch die indische Innenstadt Durbans zu erleben, geführt von einem Mitglied der Kirchengemeinde - die Geführten waren eine Gruppe von 25 Studenten aus Hildesheim. Ein schöner Tag. Wieder habe ich eine ganz andere Seite Durbans kennen gelernt und war auch in der, wie man sagt, größten Moschee der südlichen Halbkugel (abgesehen von dem Austausch mit deutschen Gleichaltrigen).

Als ich vorhin allein die Strandpromenade entlang spazierte, kamen mir unter anderem drei Mädels entgegen. Eine von ihnen sang „My Redeemer lives“ - und da musste ich sie einfach angrinsen. Kommen die drei auf mich zu und schauen mir tief in meine „beautiful eyes“ (what colour are those?). Sie wollen sich jetzt solche farbigen Kontaktlinsen kaufen. Gestern lernte ich einen jungen Mann aus Malawi kennen der mir seine Geschichte erzählte. Mir wird bewusst wie sehr ich es liebe, hier mit den Menschen in Kontakt zu kommen – wobei sich das in der Vielzahl auf Flüchtlinge vom ganzen weiten Kontinent erstreckt.

Anhänger um den ANC mit dem jetzigen Präsidenten Jakob Zuma fahren ihre Touren mit lauter Musik durch die Straßen, und werben für ihre Partei. Die Wahlen stehen an – doch ein Datum wird dafür noch nicht bekannt gegeben.

Ein Wandel. Das alte Südafrika soll ein neues werden – und alle Straßennamen sind in letzter Zeit geändert worden. Die Point Road, von welcher meiner Straße hier abzweigt, ist die „Reeperbahn von Durban“. Diese Straße wurde im Zuge der Umbenennung in „Mahatma Ghandi Road“ umbenannt, sehr zum Verärgernis der Inder.

Soweit ein paar Abrisse meines derzeitigen Tage. Mir geht es sehr gut, ich lebe in meiner neu gewonnenen Freiheit richtig auf – und das merke ich nicht nur daran, dass ich anfange mich ungezwungener zu bewegen. Das Wetter hier ist derzeit bombastisch, deswegen werde ich mein Schreiben auf einen freien Abend vertagen müssen.
Wenn ich mich ansonsten mal länger nicht melde, dann seid Euch gewiss, so wie es meist ist: mir geht’s gut – und vor lauter Gut ergehen finde ich einfach keine Zeit für lange Ausschweifungen ;)

Heute gibt’s zwei Bilder, die Euch aus meinem Fenster hier in zwei Richtungen blicken lassen mögen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

ich freu mich so :-) das ist wirklich schön! Ganz liebe Grüße und pass trotzdem auf dich auf, ich will dich in ein paar Monaten gesund und unverzehrt wiederhaben!
liebste Grüße
dein Stern