Gestern Abend wurde ich von einem Rastaman zum Konzert von Busi Mhlongo eingeladen, was auf dem Hintergrund ihrer Bedeutung hier in Kwa Zulu Natal noch einmal einen besonderen Stellenwert für mich bekommt. Nihct zuletzt wohl auch da sie international bekannt ist und ich sie hier in ihrer Heimatprovinz live sehen konnte - gerade auch nachdem sie nach langer Krankheit jetzt wieder auf der Bühne stand. Die Bude war voll und die Stimmung dank einiger Voracts bereits sehr ausgelassen, als Busi mit ihrer Band in traditioneller Zulukleidung auf die Bühne kam. Krasse Show für so ne kleine Frau, die schon über 40 Jahre imMusikgeschäft ist. Bvor allerdings die Show begann sang die Halle noch ein Happy Birthday für "Tata Madiba" - Nelson Mandela- er wurde gestern 91 Jahre alt!
Wer mehr über Busi Mhlongo wissen möchte:
http://209.85.229.132/search?q=cache:uLr_GkNne0QJ:www.culturebase.net/artist.php%3F296+Busi+Mhlongo&cd=7&hl=de&ct=clnk&client=firefox-a
und ein kleiner Liveeindruck:
http://www.youtube.com/watch?v=UXcIhP1WbQM
Als ich später nachdem Konzert den guten Rastamann nach seiner mehrfachen Anfrage nicht als meinen Gast des nachts einlud, und meinte dass ich different (anders) sei, sagte er, ich sei nicht different sondern difficult (schwierig). Na, das find ich super und hab sehr gut geschlafen :)
copyright: http://farm2.static.flickr.com/1107/577903895_83dd602ebe.jpg
Übrigens gibts Neuigkeiten über die Polygamie. Hatte noch ein interessantes Gespräch. Angenommen ich würde einen Zulu heiraten, dann ist er, wie wir ja schon wissen, bevollmächtigt, sich mehrere Frauen zu nehmen. Damit muss die Frau leben. Will ich mir nun aber auch das Recht auf mehrere Männer nehmen, dann darf ich mit dem Tod rechnen "I would kill you" - und diese Aussage würde ichnicht unterschätzen.
Das ist das Recht des Mannes - ich draf nur nach Scheidung nen anderen Mann haben und mein Leben weiterführen.
Warum darf der Zulumann mehrere Frauen haben? In der Kultur ist es der Frau verboten während ihrer Menstruation für den Mann zu kochen, sein Geschirr zu waschen sowie mit ihm zum Schlafen. Wer kocht dann aber in der Woche für den Mann, wer macht den Abwasch, und wer befriedigt ihn im Bett? Da muss dann einfach noch eine und noch eine Frau her. "Das ist meine Kultur und ich mag meine Kultur. Es ist nicht gut Kulturen zu verändern."
Außerdem hat die Welt ja auch zu viele Frauen.
Fragt man hingegen die Zulufrauen, findet es keine lustig ihren Mann mit weiteren Frauen zu teilen, Hass wird geschürt, sie betrügen ihre Ehemänner und Partner. Es ist ein einziger Kreislauf von Fremdgehen wie wir es im Deutschen so schön nennen. Kaum einer vertraut seinem/seiner Partnerin noch - HIV/Aids verbreitet sich zum Teil still weiter.
Paare, die seit fünf und mehr Jahren zusammen sind, machen jedes Jahr einen HIV-Test weil sie ihrem Partner/in nicht trauen.
copyright: http://www.figo2009.org.za/photogallery/Culture/ZuluChildren.jpg
Ein nicht seltenes Beispiel: Die Frau lebt mit den Kindern auf der Farm/ auf dem Land und der Mann arbeitet in der Stadt um das Geld zu vrdienen. Sex spielt hier eine große Rolle, Freundinnen oder auch mal ne Prostituierte sind nicht wirklich tabu - die Männer stecken sich an, gehen am Wochenende nach Hause, stecken ihre Frauen an. Wie treu ist die Frau? Und alles streut sich von der Stadt aufs Land und zieht seine Kreise, wird zu einem Riesenproblem was schwer kontrollierbar ist.
Ich möchte niemandem seine Kultur absprechen doch angesichts solcher ernst zu nehmender Probleme bleiben doch viel Fragen offen. Wird nicht auch die in vielen Kulturen praktizierte Mädchenbeschneidung kritisiert? Die Liste ist lang ... .
Eins steht fest: Heiraten werde ich hier nicht! :)
Wenn alles seinen geregelten und behüteten Verlauf nimmt, wird mich Hamburg am 29. Juli 2009 gegen 10:25 Uhr wieder haben - jetzt aber erstmal der Strand!
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