Samstag, 11. Juli 2009

Zambia

Ein anderes Land und mit ihm ein anderes Afrika.

Als ich in jener Samstagnacht einfach den Buchungsknopf für meinen Flug Johannesburg- Livingstone drückte, bekam ich nach dem Schlafen am Sonntagmorgen dann doch Zweifel. Was hast Du gemacht? Allein nach Zambia, übermorgen? Komplikationen um das Flugticket beruhigten mich da nicht gerade.

Heute, knapp 14 Tage später, der Urlaub liegt hinter mir, weiß ich, es war das Allerbeste was ich hätte machen können. Ein mal raus aus Südafrika, außer Reichweite von Konfrontation mit all den Problemen, der Armut die mir im Kindergarten stets mit neuen Lebensgeschichten vor gehalten werden. Nun ist Zambia nicht gerade reicher als Südafrika, ganz im Gegenteil. Und doch war ich dort eben einfach nicht so involviert.

Viele interessante Menschen sind mir begegnet, ich habe neue Bekanntschaften geschlossen und das hat schon im Bus von Durban nach Johannesburg begonnen, wo ich mit jungen Südafrikanern sprach, die sich für Politik interessieren, fähig sich mit ihr auch kritisch auseinanderzusetzen und nicht einfach blind Jacob Zuma folgen. Sie sehen nicht nur Südafrika, sondern den ganzen Kontinenten. War es Zufall, dass die beiden selbst ursprünglich aus Nigeria und Zimbabwe kommen?
Auch lernte ich einen Japaner im Bus kennen, der selbst in Zambia für 6 Monate einen Freiwilligeneinsatz gemacht hat - im Erzählen fanden wir so viele kulturelle Gemeinsamkeiten die uns beide doch sehr überraschten. Sind sich Japaner und Deutsche im Vergleich zur "afrikanischen" Kultur (auch hier gibt es so unterschiedliche Kulturen von Land zu Land!!!) so ähnlich?



In Livingstone waren die Victoria Wasserfälle natürlich das Highlight schlechthin, gewaltige Wasser die da einfach so herabstürzen, aus einem doch recht ruhigen Fluss. Der Zambezi ist unglaublich groß - und an einem Abend habe ich auch eine Sonnenuntergangsbootfahrt mit Freigetränken auf dem Zambezi genossen :) Da wraen dann auch meine neue Bekannstschaften, zwei Schweizer und ein Schotte dabei. Mit den beiden Schweizern war ich am Vormittag noch in Zimbabwe, um unter anderem die schönere Seiten von den Victoria Fällen von dort aus zu bestaunen. Der Regenwald ließ es nicht zu, dass wir auch nur annähernd trocken wieder unsere Füße heraussetzten. Den Unterschied zwischen Zambia und Zimbabwe spürt man schon an der Grenzbrücke die die beiden Länder verbindet (und wo viele Adrenalinlustige tagtäglich einen Bungeejump machen)- ich hab mir dann aber doch die 105 U$D für 30s Kick gespart.



Die Busfahrt nach Lusaka zog sich lange hin und als ich endlich da war und Malcolm mich abholte konnte ich es nicht glauben. Immer wieder habe ich davon geredet es machen zu wollen, dochnie wirklich dran geglaubt. Und dann habe ich 5 Tage in Lusaka mit Malcolm, seiner Schwester, ihrem Cousin und Malcolms Freund zusammen gelebt und gewohnt. Ich bekam eine Führung über das Unigelände der Universität von Zambia, besuchte einen sehr schönen Sonntagsmarkt, war mit Malcolm auf einer interkulturellen Hochzeit - er aus Zambia sie Südafrikanerin - sehr sehr schön!!! - habe Malcolm bei einem Fussballturnier zugeschaut und bei der anschließenden Strafpredigt viel über afrikanische Fußballkultur gelernt. Wir haben ein "kulturelles Dorf" besucht, an einem Abend waren wir gut aus :) und die Musik in Zambia ist echt toll :) -und ansonsten saßen wir daheim in der kalten Wohnung, wo es in der kurzen Zeit meiner Anwesenheit einmal 30 Stunden ein ander Mal 5 Stunden kein Strom gab - ohne Ankündigung.
Ich aß jeden Tag mindestens zweimal Papp (Maisbrei) und bekam das Wasser zum Hände waschen an den Tisch gebracht. Ich habe wieder viel gelernt.



Gestern zurück in Johannesburg habe ich eine weitere Bekanntschaft geschlossen und in den vier Stunden Wartezeit auf den Bus noch ein wenig Deutschunterricht gegeben - bzw. bei den Deutsch Hausaufgabengeholfen - und herzlich gelacht! :)

Morgen gehts nach Pietermaritzburg (ca eine Stunde Fahrt) auf die Kinderbibelwoche wo viele andere Deutsche mitarbeiten und ich mich nicht zuletzt auf die Gemeinschaft freue, die ich damals ja schon erfahren durfte und als sehr bereichernd empfand.

Soviel als kurze Zusammnfassung meiner letzten 10 Tage - es war wunderbar! :)

Afrika lebt durch seine Menschen und Begegnungen.

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